Projektbeschreibung

Die Komplexität von Globalisierungsprozessen, die sowohl europäische als auch nichteuropäische Länder betrifft, erfordert kosmopolitisches Denken. Dies wiederum bedarf der Entwicklung spezifischer pädagogischer Strategien mit dem Ziel, den interkulturellen Dialog und die Entstehung neuer Identitäten zu fördern, die im Rahmen der Möglichkeiten unseres Engagements für ein gemeinsames Miteinander entstehen können. Philosophisch-pädagogische Strategien statten die Lernenden mit kognitiven, affektiven und sozialen Fähigkeiten aus, die sie auf eine aktive Bürgerschaft in einer pluralistischen und komplexen Gesellschaft vorbereiten. Dies bedeutet, das Bewusstsein für die Wichtigkeit der kulturellen und sprachlichen Vielfalt zu schärfen sowie Rassismus, Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken.

Ein effektiver pädagogischer Ansatz, um kosmopolitisches Engagement zu entwickeln, entsteht durch die Förderung komplexen Denkens im Rahmen einer philosophischen Forschungsgemeinschaft (community of inquiry), wobei Kinder und Jugendliche befähigt werden, kritisches, kreatives und einfühlsames Denken (caring thinking) anzuwenden, um Verständnis für komplexe kulturelle Unterschiede, Wertesysteme und Prozesse zu erarbeiten. Durch die Anwendung der bewährten Methodologie des Philosophierens mit Kindern, in der komplexes Denken durch die Entwicklung einer philosophischen Forschungsgemeinschaft (community of inquiry) gefördert wird, versucht dieses Projekt, eine kosmopolitische Umgebung zu schaffen, in der Kinder bzw. Jugendliche aus verschiedenen Kulturen offen sein und ihre eigene Identität entwickeln können, sich eigener und anderer Potentiale bewusst werden und diese schätzen lernen. Dadurch kann eine gerechte Gesellschaft entstehen. Indem Kinder und Jugendliche, die von Armut, Marginalisierung und sozialer Ausgrenzung betroffen sind, sowie Kinder der Mehrheitsgesellschaft, Teil einer solchen Forschungsgemeinschaft (community of inquiry) werden, können sie einander auf gleicher Ebene begegnen, um der Welt Bedeutung zu geben. Dabei können sie eine Weltsicht entwickeln und ihre eigene Antwort auf die Frage „Wie sollen wir leben?“ finden.

Der Schwerpunkt des PEACE Projekts liegt vor allem in der Entwicklung, Erprobung und Bewertung eines neuen P4C Curriculums, das kosmopolitisches Engagement sowie den interkulturellen Dialog ins Zentrum des Interesses stellt. PEACE leistet damit einen Beitrag zur pädagogischen Praxis, indem Lehrende bei ihrer speziellen beruflichen Entwicklung unterstützt werden, neue Lehrmethoden und Materialien kennen lernen, die Kinder und Jugendliche in ihrer Denk- und Persönlichkeitsentwicklung fördern. Indem diese innovativen philosophisch-pädagogischen Strategien, das Curriculum und zahlreiche weiterführende Ressourcen auch für andere Kontexte und Länder zugänglich gemacht werden, erweitert sich der Wirkungsbereich des PEACE Projekts und trägt auf diese Weise zu einem kosmopolitischen Bewusstsein bei.

Das ultimative Ziel von PEACE besteht darin, in möglichst allen gesellschaftlichen Bereichen die Idee, dass die Entwicklung eines kosmopolitisch orientierten Lebens und eines Engagements unter zukünftigen BürgerInnen durch geeignete pädagogische Werkzeuge und durch Praxis möglich ist, zu verbreiten.